Montag, 3. September 2012

Rose Macaulay, "Evening Parties"


... neben diesen einfachen Freuden hat die Menschheit ein paar sogenannte Amüsements ersinnt, deren Status als Unterhaltung wohl weniger darauf beruht, dass sie in den Beteiligten Glücksgefühle hervorrufen, sondern vielmehr auf irgendeiner Übereinkunft, die verfügt, dass man derlei Beschäftigung als angenehm empfinden soll. Es spricht wohl für die große Liebenswürdigkeit der menschlichen Art, dass die meisten dieser Beschäftigungen geselliger Natur sind. Uns versammeln – wie gern wir das doch tun! ´Lasst uns nicht verlassen unsere Versammlungen`, sagt (ich glaube) Sankt Paulus irgendwo - eine überflüssige Ermahnung. Eine Nachlässigkeit hierin wird man wohl nie zu den vielen Säumnissen der Menschheit rechnen. Einander treffen, anderen unserer Art begegnen, sich mit ihnen austauschen oder einfach nur beobachten mit welcher Kleidung sie sich zu diesem Anlass angetan haben, das ist eine so weit verbreitete Sitte, dass sie zur Unterhaltung erhoben wurde und wir uns gegenseitig Einladungen zu solchen Beisammensein aussprechen. 

Wir sprechen Einladungen aus und nehmen Einladungen an, und wenn der festgesetzte Tag kommt, dann legen wir Kleidung an, die unserer Meinung nach dem Anlass entspricht und machen uns auf zu dem freudigen Fest. Oft, eigentlich meist, ist es am Abend. Deshalb kleiden wir uns in die übliche Tracht, auf die sich Männer und Frauen in ihrerm wundersamen Symbolismus für die Zeit so ab acht Uhr abends geeinigt haben. Und vielleicht – wer weiß – macht ja gerade die Umsetzung dieser ungeheuer primitiven Konventionen einen Großteil des Reizes so eines abendlichen Beisammenseins aus. 

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